Als Hessenmeister der Saison 2023/2024 nahm das U17-Team von Floorball Griedel  an der Westdeutschen Meisterschaft im Kleinfeld um sich einen der beiden begehrten Startplätze an der deutschen Meisterschaft zu sichern. In einem spannenden Qualifikationsturnier in Bonn konnte sich Griedel erfolgreich gegen starke Konkurrenz durchsetzen und fährt nun zur nationalen Meisterschaft nach Chemnitz.

Floorball Griedel erreichte in Hessen in dieser Saison denkbar knapp gegen den SV Taunusstein-Neuhof den ersten Platz. Punktgleich aber mit dem besseren Torverhältnis holte man sich am letzten Tag den Landesmeistertitel. Gleichzeitig untermauerte man mit der besten Defensive der Staffel warum, man berechtigterweise zum Qualifikationsturnier nach Bonn fahren darf. Mit Taunusstein, dem hessischen Vizemeister, traf man auf die Dragons aus Bonn, Serienmeister aus Nordrhein-Westfalen und zum ersten Mal auf die SG Refrath-TPSK, dem Vizemeister aus dem Nachbarland.

Für die Mannschaft um Kapitän Constantin Bender ging es in diesem Jahr darum, das letztjährige Qualifikationsturnier vergessen zu machen (hier wurde die Mannschaft vierter) und mindestens den zweiten Platz zu erreichen, um sicher bei der deutschen Meisterschaft dabei zu sein.

Headcoach Oliver Brücher konnte auf fast alle Spieler zurückgreifen, ein echtes Novum in dieser Saison, da immer wieder Krankheiten Spieler zum Aussetzen zwangen. Einzig Charlotta Bayer musste darauf vertrauen, dass die Mannschaft es schafft, diesmal ohne ihre Unterstützung. Charlotta bereitete sich parallel mit der U19 Nationalmannschaft auf die bevorstehende Weltmeisterschaft der U19 in Lahti, Finnland vor.

„Ich habe das Team bestmöglich vorbereitet, jetzt müssen zeigen, dass sie auch als Mannschaft Willens sind hier und heute zu bestehen“, sagt Head Coach Oliver Brücher kurz vor dem Anpfiff.

Das erste Spiel für den Griedeler Nachwuchs ging gegen den NRW Vizemeister. Gleich zu Beginn liess man dem Team aus Bergisch Gladbach wenig Raum und führte schnell mit 5:2 Toren. Angeführt von Lennart Fischbach und Mijo Hofmann, baute das Team die Führung in der zweiten Hälfte weiter aus. Trotz eines beherzten Aufbäumens von Refrath war Griedels Sieg nie gefährdet. Am Ende netzte Griedel dreizehnmal ein und Goalie Nevio Foglia musste sechsmal hinter sich greifen. Refrath war sicherlich das schwächste Team in der Runde, da die meisten Spieler noch dem ersten U17 Jahrgang angehörten und die Mannschaft um U15 Spieler ergänzt wurde.

Im vorentscheidenden zweiten Spiel des Tages mussten die Griedeler Nachwuchsfloorballer gegen Ligakonkurrent Taunusstein ran. Da man sich aus der Liga gut kannte und schon in der Hinrunde eine schmerzliche Niederlage einstecken musste, schärfte das Trainerteam den Fokus. Zudem wurden die Blöcke umgestellt und Emil Sender, der im ersten Spiel noch geschont wurde, bekam jetzt mehr Spielzeit. Und gleich zu Beginn wurde deutlich, dass es sich hier um einen anderen Gegner handelte als im ersten Spiel gegen den Vizemeister aus NRW. Schon in der zweiten Spielminute griff der Griedeler Goalie hinter sich. Die beiden Auswahlspieler, der gemeinsamen Landeskader Hessen und NRW, von Taunusstein schlugen zu. Jonas Kever überwindete nach einem sensationellen Auswurf von Jona Hesse im Alleingang  die noch nicht sortierte Griedeler Defense und netzte zum 1:0 für die Südhessen ein. Floorball Griedel nutzte in den Folgeminuten konsequent die Chancen und ging mit 1:3 in Führung. Eine Strafzeit gegen Sender vom TSV wegen wiederholtem Vergehen nutzte wiederum Jonas Kever, diesmal auf Vorlage von Felix Schneider zum Anschlusstreffer. Taunusstein war am Drücker und kam in der 17. Minute sogar zum Ausgleich.

In der zweiten Halbzeit erwischte Floorball Griedel den besseren Start und konnte die Führung weiter ausbauen. Felix verkürzte in der 14. Minute zum 4:8 und legte nur 13 Sekunden später den Treffer zum 5:8 nach. Leider gelang den Luchsen in den letzten Spielminuten nicht mehr der Anschluss und sie mussten sich mit 5:11 im zweiten Spiel geschlagen geben. Kurz vor der Halbzeitsirene zog Felix Gleiniger vom TSV mit dem Ball durch die neutrale Zone und stoppte abrupt in der Ecke auf Höhe der Torraumlinie, wodurch ein Taunussteiner Verteidiger ins Leere lief. Mit einem präzisen Pass spielte er den Lochball quer durch das Angriffsdrittel. Mijo Hofmann, der geschickt zum Tor gezogen war, nahm den Pass direkt an. Mit einem schnellen Handgelenkschuss ließ er dem Torwart keine Chance und traf ins obere Eck. Die mitgereisten Fans jubelten begeistert über dieses perfekt herausgespielte Tor und die Führung, die mit in die Kabine genommen werden In der zweiten Halbzeit erwischten die Griedeler den besseren Start und konnte die Führung weiter ausbauen. Zusätzlich noch eine Strafzeit gegen Taunusstein wegen unkorrektem Abstand brachte Griedel zu einer komfortablen 8:3 Führung nach neun Spielminuten in der zweiten Halbzeit. Die Mittelhessen ließen nichts mehr anbrennen und feierten nach diesem 11:5 die vorzeitige Qualifikation.

Das letzte Spiel gegen NRW Meister und Bundesliga Nachwuchs aus Bonn sollte das erwartet schwere Spiel werden. Die Dragons stellen 5 Auswahlspieler und wissen mit Boran Jäger auch einen U17 Nationalspieler in ihrem Team. Die Bonner fingen nervös an und handelten sich gleich zu Beginn eine Strafzeit wegen Wechselfehler ein. Emil Sender nutzte das Powerplay mit einem blitzschnellen Treffer nach einer Vorlage von Lennart Fischbach. Eine erneute Strafe gegen Bonn konnte leider nicht genutzt werden, da Sender sich wegen unkorrektem Abstand ebenfalls gleich auf die Bank setzten musste. Die Dragons konterten schnell und Juri Spitz glich aus. Der Jubel war groß als Fischbach, auf Vorlage von Sender nach einen schnellen Passfolge einnetzte. Doch mit dieser Führung hatte man den Drachen geweckt und gleichzeitig die eigene Defense völlig aus dem Fokus verloren. Bonn zog durch gute Konter und schnelles Tempo nach nur weiteren zehn Minuten mit insgesamt sechs Treffern davon und zeihte welche enorme Qualität der Kader hat. Berechtigterweise ein Kandidat auf den deutschen Meistertitel in diesem Jahr. Griedel bäumte sich noch einmal auf, doch kommt der heimische Kader, in dem auch noch zwei U15 Spieler mitwirken, nicht an die Athletik und Fitness der ehemaligen Hauptstädter ran. Mit 11:7 Toren wurde das Spiel verloren und im Anschluss gratulierten alle Teilenehmer und die Fans in der Halle dem neuen und alten Westmeister aus Bonn.

Tolle Stimmung bei den mitgereisten Fans und auch zu Hause. Da wurden die heimischen Floorball Fans im eigenen Streaming Kanal über Twitch und die TSV Griedel App immer perfekt informiert. Jetzt geht es für die Mannschaft um Fokus und noch einmal intensives Training, um bei den Deutschen sein bestes Gesicht zu zeigen. Da trifft man in Chemnitz Mitte Juni auf die nationalen Floorball Hochburgen aus Berlin, Leipzig und Dessau. Zudem haben sich Augsburg, Ingolstadt und der SV Amendingen qualifiziert.

Für Floorball Griedel im Einsatz: Nevio Foglia und Ruben Wagner im Tor sowie Emil Sender(10 Tore / 4 Vorlagen / 2 Strafzeiten), Lennart Fischbach (5/6/0), Mijo Junis Hofmann (6/3/0), Yorrick Rau (2/4/0), Felix Gleiniger (3/1/0), Noah Samuel Jordan (3/1/0), Constantin Bender (Kapitän) (2/0/0), Nico Faber (0/0/0), Mika Berg (0/0/0), Elias Heinz (0/0/0), Finn Colin Woida (0/0/0).