U13 Floorball Griedel wird sensationell Deutscher Westmeister und besteht die Qualifikation zur Deutschen Meisterschaft

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U13 Floorball Griedel wird sensationell Deutscher Westmeister und besteht die Qualifikation zur Deutschen Meisterschaft

Am vergangenen Wochenende fand in NRW das Qualifikationsturnier der westdeutschen Floorball-Verbändestatt. In Kaarst duellierten sich die 4 Spitzenteams aus Hessen und NRW um die verbliebenen beiden Startplätze für die Finalspiele zur Deutschen Meisterschaft im Juni in Hamburg.

Die Gegner für Griedel waren die DJK Holzbüttgen, die Dümptener Füchse und Floorball Mainz. Alles hochkarätige Gegner mit etablierten Bundesligavereinen im Hintergrund. 2022 erlangen z.B. die Großen von Holzbüttgen den Floorball-Thron und konnten die Meisterschaft in der ersten Bundesliga holen. Die Dümptener Füchse sind schon seit Jahren im Damenfloorball nationale Klasse und wurden 2022 sowie2023 deutscher Meister. Floorball Mainz stieg in der letzten Saison in die 2. Bundesliga auf.

Das Griedeler Trainerteam wusste um die starken Gegner und musste sich Spezielles einfallen lassen, um hier zu bestehen. Hinzu kamen kurzfristig Absagen von zwei Spielern aus Krankheitsgründen, so dass „nur“ mit zwei Blöcken angetreten werden konnte.

Das erste Spiel, so will es das Reglement seit Jahren, spielt der amtierende Hessenmeister gegen den Zweitplatzierten aus NRW. Um 11:15 war es dann so weit: Floorball Griedel mit Heimrecht gegen die Dümptener Füchse. Ein gegenseitiges Abtasten prägten die ersten Minuten des Spiels. Keiner wollte in einen Konter laufen. Dann war es ein Durchbruch von Piet Sender, der im Alleingang das erst Tor für die Butzbacher nach 7 Minuten einnetzte. Es dauerte bis zur 14. Minuten, ehe man einen Doppelschlag kassierte und Manolo Berg erstmals hinter sich greifen musste. In der 19. Minute erhöhten die Füchse. Griedel wollte nicht mit 1:3 in die Pause gehen. Die letzten Sekunden der ersten Halbzeit schickte das Trainerteam Jonas Halbe, Kapitän und Topscorer der Mannschaft, Piet Sender sowie auch Luca Rößler als Powerblock in den Ring. Ein toller Schuss von Piet Sender durch die Reihen auf den davoneilenden Jonas Halbe, der den Ball im Lauf annahm und gekonnt den Dümptener Goalie zum 2:3 Anschlusstreffer eiskalt umspielte. Die Sirene zur Halbzeit unterbrach die Griedeler Drangphase. Jetzt war es Aufgabe des Trainerteams Wirth/Rößler den Schwung über die Pause aufrecht zu erhalten und mit Druck in die zweite Halbzeit zu starten. Diese war auf beiden Seiten von überragenden Einzelaktionen geprägt. Für Griedel lochten Sender, Halbe und Rößler ein, für Dümpten war Florian Neumann der Mann des Tages. Bis zur 15 Spielminute zogen die jungen hessischen Lochballathleten mit drei Toren Vorsprung davon. Dümpten versuchte mit einer Auszeit die Truppe von Moritz Wirth aus dem Spiel zu bringen, doch diese Taktik ging nicht auf. Es reichte für dieFüchsen bis zum Ende nicht mehr und die Hessen verbuchten ihre ersten drei Punkte des Tages. Das ist beim Spielmodus „Jeder gegen Jeden“ besonders wichtig!

Das zweite Spiel bestritten die Griedeler gegen das Team aus der Rheinland-Pfälzischen Landeshauptstadt. Tatsächlich kennen sich die Mannschaften schon aus dem diesjährigen Ligabetrieb. Mainz konnte auf Antrag am hessischen Spielbetrieb teilnehmen. Unachtsam bei einem sehr schnellen Vorstoß der Mainzer ging der Ball hinter Manolo Berg ins Tor. Die Griedeler mussten wieder einmal Stärke zeigen und fokussierten sich ab jetzt auf ihr Spiel. Aufgeben ist kein Thema und so arbeitete sich die Mannschaft akribisch zurück ins Geschehen. Die gekonnten Blocks durch Sina Hög, Lauritz Kur, Tim Nern und auch Jaxon Richter störten immer wieder das Mainzer-Aufbauspiel. Ein Rückhalt der immer wieder für Ballbesitz sorgte. Luca Rößler sowie auch Noah Hoerschelmann zeichneten sich in dieser Spielphase mit jeweils zwei Vorlagen sowie zwei weiteren Toren besonders aus. Von diesem Rückstand konnte sich Mainz nicht mehr erholen und musste das Spiel mit sogar 10 Toren Unterschied aus der Hand geben. Mit dem 14:04 sicherte die Griedeler Jugend ihren zweiten Sieg in Folge. Da sich die anderen Mannschaften des Turniers mittlerweile gegenseitig die Punkte abnahmen, stand Floorball Griedel schon nach zwei Spielen überraschend auf einem der begehrten Startplätze für das Finale in Hamburg fest.

Showdown um 16:45 Uhr gegen den Lokalmatador und NRW-Meister Holzbüttgen. Die Schützlinge des Bundesligavereinsmussten zwingend kommen und das Spiel machen. Hatten sie doch gegen die Füchse Punkte liegen lassen, mussten sie nun alles geben, um sich noch für die Hansestadt qualifizieren zu können.

Und das taten sich auch. Wie eine Feuerwehr gingen die ersten Minuten los. Nach 11 Sekunden muss, der an diesem Tag ebenfalls hervorragend aufgelegte Griedeler Goalie, leider wieder einmal hinter sich greifen. Joshua Schweda schaffte immer wieder sehenswerte Pässe auf seine Vorderleute, die nur schwer zu verteidigen waren. In der vierten Minute war es Piet Kielbassa, der zum 2:0 für Holzbüttgen einlochte. Der Vorteil heimischer Fans wurde egalisiert, da zu diesem Zeitpunkt die Mainzer und Dümptener Spieler sowie derenFans ebenfalls auf einen Sieg von Grieder hofften, um auf eine rechnerische Chance fürs Weiterkommen zu hoffen. Nur so war eine kleine Chance noch auf den begehrten zweiten Turnierplatz und die Qualifikation möglich. Holzbüttgen spielte die erste Halbzeit mit schönen Floorball-Passagen und weiteren 2 Toren ganz clever. Griedel lies aber nicht locker, netzte ebenfalls ein und Holzbüttgen konnte nichtdavonziehen. Kurz vor der Pause gelang sogar noch der Anschlusstreffer zum 4:3. Wollte man hier und heute den Titel „Westdeutscher Meister“ holen, musste sich etwas gravierendändern. „Wir waren schon mit dem Kopf durch und nicht mehr richtig fokussiert“, so der Griedeler Head Coach Wirth. Gleich zu Beginn der zweiten Halbzeit schien die Kabinenansprache bereits ins Leere zu laufen. Das Team kam unkonzentriert aus der Pause und nach nur 18 Sekunden lochte Bennet Scaglia zum 5:3 für Holzbüttgen ein. Doch die folgende Spielzeit sollte Griedel gehören. An der Bande wurde es um Wirth und Rößler lauter und energischer, die Anspannung deutlich zu hören. Ein toller Steckpass von Jonas Halbe auf Jaxon Richter und der Anschlusstreffer zum 5:4 war erzielt, der das Drehen des Spiels eingeläutete. Jaxon Richter, Sina Hög und Lauritz Kur wurden in der Abwehrarbeit alles abverlangt, um die Vorstöße der Gegner zu behindern. Stellenweise mussten sie mehrfach die Pässe mit langen Schritten und vollem Einsatz an der Bande unterbinden. Sender, Halbe und Hoerschelmann sorgten sensationell für vier Treffer in Folge und erleichterten die Gemüter Aller. Manolo Berg steigerte seine Leistung im gesamten Wettbewerb und war als Goalie die sichereRückendeckung der Mannschaft – der Gegner verzweifelte immer wieder an ihm. Holzbüttgen zog eine taktische Karte aus dem Ärmel und tauschten ihren Goalie für einen zusätzlichen 4. Spieler ein. Somit war Holzbüttgen im Feld ein Überzahlspiel möglich. Die Griedeler Abwehr wurde weit in die eigene Hälfte gedrängt, musste die Räume zustellen und schnelle Pässe verhindern. Wahrlich eine große Aufgabe bei den schnellen Spielzügen der Bundesligaschützlinge. Es gelang ihnen dennoch auch mal in Ballbesitz zu kommen und Paroli zu bieten. Eine präzise Ballabgabe des Torhüters an seine Spieler, gefolgt von einem kurzen knackigenSpielaufbau – Hoerschelmann zog unter Bedrängnis einesHolzbüttgeners von der Mittellinie ab und platzierte seinen Distanzschuss im leeren Tor auf der anderen Seite des Spielfeldes. Ein Jubel ging durch die Halle 2 Minuten vor Ende des Spiels. Das Trainerteam Wirth und Rößler klatschtendie gesamte Mannschaft ab – Anspannung löste sich nun auch bei den Verantwortlichen und Erleichterung machte sich breit. Die riskante „Empty-Net Taktik“ des Gegners wurde geknackt und ging nicht auf. Ein strafwürdiger Stockschlag führte in der 39. Spielminute zu einer kleinen Zeitstrafe und besiegelte so die Niederlage für Holzbüttgen endgültig. In Unterzahl spielend konnte der NRW-Meister nicht mehr Gegenhalten. Durch präzise Pässe erarbeitete sich Griedel immer wiederFreiräume. Auf Vorlage von Luca Rößler lochte der sich im Slot freigelaufene Piet Sender, der wirklich einen Sahnetag erwischt hatte, in aller Ruhe zum 9:5 Endstand ein. Nach Abpfiff feierten die Spieler mit einem Kreistanz ihren knieenden Goalie Manolo mehrere Minuten frenetisch.

Neben Griedel hat es am Ende auch ganz knapp für Mainz gereicht in Hamburg dabei sein zu können. Das Spielsekretariat hatte am Ende des Turniers nun alle Hände voll zu tun – die Platzierung musste sorgfältig ermittelt werden. Kein Einfacher Job an diesem Spieltag und dessen Punkte-/ Torverteilung. Durch den direkten Vergleich der übrigen Teams mit lediglich nur drei Siegpunkten, konnte Mainz sich an Dümpten und Holzbüttgen, aufgrund einer besseren Tordifferenz, vorbei auf Platz 2 in der Turniertabelle schieben.

Ebenfalls sehr große Freude bei der Anhängerschaft des TSVüber den Finaleinzug für Hamburg. Ein Dank an Alle, die die weite Reise von über 200 km auf sich genommen haben, um die Mannschaft anzufeuern und die Teenager zu unterstützen. Das Team hat nicht viel Zeit, will man sich richtig auf die Spiele bei der Deutschen Meisterschaft am 15./16.06 vorbereiten.

Der Spieltag wurde auf sehr hohem Niveau vom Ausrichterverein Holzbüttgen veranstaltet. Das vereinseigene Liveteam streamte alle Spiele mit Expertenkommentar, so dass jeder noch einmal die Spiele über YouTube sehen kann.

Für Floorball Griedel spielten Manolo Berg im Tor sowie Jonas Halbe (C) (10 Tore / 4 Vorlagen), Piet Sender (9/5), Luca Rößler (4/4), Noah Hoerschelmann (3/2), Jaxon Richter (2/1), Lauritz Kur, Sina Hög und Tim Nern.