Nach den ersten zwei Saisonspielen, die jeweils verloren wurden, traf am Samstagabend die zweite Herrenmannschaft des TSV Griedel zum dritten Saisonspiel auf die HSG Marburg/Cappel und musste eine deutliche 36:17 (17:8) Niederlage hinnehmen. Nach der letzten Heimpartie galt es für die Griedeler durch eine signifikante Leistungssteigerung endlich die ersten Punkte der Saison einzufahren. Schon bevor das Spiel jedoch begann, war klar, dass mit einem stark dezimierten Kader, nur wenig Chancen auf einen Sieg bestanden und eine Menge Glück und Leidenschaft von Nöten war, um dies zu ändern.

Zu Beginn der ersten Hälfte konnten sich zunächst die Gastgeber behaupten, jedoch blieb der befürchtete dominante Start aus. Die Gäste fanden widererwarten besser ins Spiel als in den Partien zuvor und konnten bis zur 10. Minute bei einem Stand von 7:5 noch an starken Marburgern dranbleiben. Jedoch hielt dieses Momentum nur kurz an. Bis zur 25. Minute beim Stand von 14:7 schaffte Marburg sich abzusetzen und ließ seine Qualitäten für sich sprechen. Das Griedeler Angriffsspiel war von individuellen Fehlern geprägt, aber besonders eine gewisse Ideenlosigkeit war klar zu erkennen. Durch fehlende Spieler im Rückraum war das auch nicht verwunderlich. Auch in der Abwehr war der fehlende Zugriff zu spüren, weshalb der deutliche Halbzeitstand von 17:8 letztlich nicht überraschte.

In der zweiten Spielhälfte bot sich den mitgereisten Fans ein ähnliches Bild wie schon zur ersten Halbzeit. Eine motivierte Heimmannschaft, die sich von den strauchelnden Griedelern nicht aus der Ruhe bringen lies und komplett überforderte Gäste, die nur gelegentlich positive Momente im Spiel einbringen konnten. Während des Spiels war keine Seltenheit, dass sich die Marburger komplett frei vor dem Griedeler Tor wiederfanden und die Chancen eiskalt verwandelten. Oft lag es auch an den Torhütern, dass eine noch höhere Niederlage ausblieb. Besonders in der letzten viertel Stunde der Partei zeigte sich der Frust und einhergehend damit die Motivationslosigkeit der Gäste, denen bewusst war, dass das Debakel nicht abzuwenden ist. Mit einem Endstand von 36:17 ging es mit einer klaren Niederlage und gesenkten Köpfen zurück in die Kabine.

Zusammenfassend muss man sagen, dass der TSV Griedel in Marburg vollkommen unter die Räder gekommen ist. Besonders durch die dünne Kaderdecke konnten nicht ansatzweise die Leistungen abgerufen werden, die in der vergangenen Saison in Marburg zu einem klaren Ergebnis für die Griedeler Mannschaft führten. Auch dank der kurzfristigen Verstärkung aus der Jugend durch Puis Schelter und Niklas Dörsam konnte so womöglich eine höhere Niederlage vermieden werden. Am Freitag versucht der TSV zu Hause gegen die zweite Mannschaft aus Linden erneut anzugreifen und sich vom letzten Platz der Bezirksliga A mit einem Sieg den Bock umzustoßen. Spätestens jedoch nach dem Spiel in Marburg muss jeder und jedem bewusst sein, dass diese Saison sehr wahrscheinlich gegen den Abstieg gespielt wird, falls sich nichts ändert. Schauen wir mal was wird!

HSG Marburg/Cappel: Bent Jesper Kühn im Tor, Nick Gerlich (1), Carl Jona Vöge (6), Maximilian Flothow (6), Dennis Brand, Lennart Karrasch, Jonas Maximilian Bastian, Jonas Schuster (7), Malcolm Dennis Thrun (4), Tim Kaltofen (2), Dominik Lütke Lanfer, Maximilian Orth (2), Niklas Unger (1) und Timo Wolf (7)

TSV Griedel II: Maurice Krüger und Pius Schelter im Tor, Steffen Strasheim (6), Farouk Al Mohamad (5), Tim Strasheim (2), Lars Hilbert (1), Jean-Pierre Kandemir (2), Andreas Müller-Starke, Nick Stolte und Michel Stolte (1)

Im Stenogramm/ Schiedsrichter: Pascal Neul und Yannick Neul (HSG Pohlheim); Zeitstrafen: 4:4 HSG Marburg/Cappel: Maximilian Flothow, Lennart Karrasch; TSV Griedel II: Michel Stolte, Nick Stolte; Siebenmeter: keine; rote Karte: Keine; Zuschauer: 40.