TSV Griedel verliert das Wetterau-Derby gegen den TV Petterweil

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TSV Griedel verliert das Wetterau-Derby gegen den TV Petterweil

Bericht von Peter Hett:

TSV Griedel verliert das Wetterau-Derby gegen den TV Petterweil

Absolut Unglücklich – Total Happy! Das waren die unterschiedlichen Aussagen der beiden Trainer nach dem Abpfiff des Handball Landesliga Spiels zwischen dem TSV Griedel und dem TV Petterweil.  Die Gäste hatten in einer Partie, die bis zum Abpfiff auf Messers Schneide stand, mit einem 30:29 (17:14) Erfolg das bessere Ende für sich. Im Gegensatz zur vogelwilden Partie des Vorjahrs zeigten beide Mannschaften einen gepflegten Handball auf einem Niveau, das der Klasse gerecht wird. Die wechselnden Führungen waren nach dem Geschmack der beiden Fan Lager.  Dass beide Mannschaften nach scheinbar spielentscheidenden Rückständen wieder zurückkamen, spricht für die Moral und Einstellung auf beiden Seiten. „Es hätte Unentschieden ausgehen müssen“, hörte man in selten gesehener Einmütigkeit überall in der Halle. Ob für Griedel der Ausfall von Lukas Kipp, einem ihrer Schlüsselspieler, der entscheidende Faktor für den Ausgang des Spiels war, darüber darf bestenfalls gemutmaßt werden.
Bis zum 10:10 (20.) ereignete sich nichts Wesentliches. Beide Mannschaften wechselten sich der Führung ab, die zu keinem Zeitpunkt über ein Tor hinausging.  Bis zu dahin war Lennart Kusan der auffälligste Akteur. Er erzielte seine vier Tore ausschließlich in dieser Phase. Auf beiden Seiten bekamen die Torhüter keine Hand an den Ball. Die Trainer reagierten darauf. Martin Peschke nahm nach einer Viertelstunde Markus Ahlborn für Iteb Bouali ins Gehäuse und sein Gegenüber Dirk Schwellnus fünf Minuten später Hendrik Krüger für Marco Pajung. Die Petterweiler Niklas Wagner, Florian Wassberg und Jonas Koffler sorgten mit ihren Toren dafür, dass sich erstmals eine Mannschaft deutlicher (13:10) absetzten konnte. Den drei Tore Vorsprung nahmen die Gäste mit in die Pause und bauten den Vorsprung direkt nach dem Wechsel auf vier Tore aus. Bis zum 23:19 (Jonas Koffler/41.) wurde diese Führung verteidigt.  Alles deutete auf eine beruhigende Endphase für die Schwarz-Gelben hin. Griedels Handballer wollten sich mit der anbahnenden Niederlage aber nicht abfinden und entdeckten ihr Kämpferherz. In den folgenden neun Minuten spielten sie sich in einen Rausch. Nils Siek (3), Sandro Krüger, Timm Weiß und Sascha Siek sorgten mit ihren Toren für einen 6:0 Lauf, drehten damit das Spiel und warfen den TSV mit 25:23 nach vorne. Bis zum 27:25 (Nils Siek/53.) sah jetzt alles nach dem dritten Griedeler Sieg in Folge aus. Mit zwei Toren sorgte Björn Ehmer jedoch für den 27:27 Ausgleich und dafür, dass es noch einmal spannend wurde. Marcus Neuhalfen und Sascha Siek schraubten den Spielstand auf 28:28. Die letzten beiden Minuten mussten die Entscheidung bringen, für die letztlich die Koffler-Brüder sorgten, die Petterweil mit 30:28 in Front warfen. Und wieder schlug Griedel zurück. Sandro Krüger erzielte den 29:30 Anschlusstreffer (59:25). Martin Peschke reagiert mit einer Auszeit und spricht den letzten Spielzug ab. Lennart Kusan bricht durch und scheitert an Hendrik Krüger im TSV-Tor (59:45). Jetzt nimmt Dirk Schwellnus eine Auszeit. Eine Sekunde vor dem Abpfiff gibt es einen Freiwurf für Griedel. Timm Weiß, Spieler und  Co-Trainer, schnappt sich den Ball und wirft zum vermeintlichen Ausgleich ins Tor. Die Schiedsrichter pfeifen das Tor zurück und geben einen erneuten Freiwurf für die Gastgeber, der jetzt angepfiffen wird. Nils Siek scheitert mit seinem Versuch, die Sechs-Mann-Mauer der Gäste zu überwinden. Somit bleibt es beim glücklichen Petterweiler Sieg.

TSV Griedel: Marco Pajung und Hendrik Krüger im Tor, Timm Weiß (1), Sascha Siek (5/3), Marvin Grieb (1), Frederic Noll (2), Nils Siek (11/2), Oscar Krzeczek (1), Steffen Strasheim, Sandro Krüger (5), Constantin Jantos, Jan Schepp (1), Oscar Krzeczek und Dimitri Brunz

TV Petterweil: Iteb Bouali und Markus Ahlborn im Tor, Niklas Wagner (3), Lennart Kusan (4), Cedrik Witzel, Benedikt Pfeiffer (1), Felix Koffler (3), Jonas Koffler (9), Marcus Neuhalfen (2), Pierre Lange, Roman Hitzel, Florian Wassberg (5) und Björn Ehmer (3).

Im Stenogramm: Schiedsrichter: Thomas Baby/Torsten Wahler – Limburger HV
Siebenmeter: 6/5 – keine
Strafzeiten: 4 (Marvin Grieb, Dimitri Brunz, Jan Schepp, Timm Weiß) – 2 (Jonas Koffler, Florian Wassberg)
Zuschauer: 180

Trainerstimmen:

Dirk Schwellnus, TSV Griedel:

Es war das erwartete Spiel, bei dem ein Unentschieden das gerechte Ergebnis gewesen wäre.
Hut ab vor meiner Mannschaft, die heute große Moral bewiesen und sich mit Kampfkraft zur Wehr gesetzt hat. Wenn wir noch einige spielerischen Komponenten verbessern, werden wir solche Spiele in Zukunft für uns entscheiden. Es war ein tolles Spiel, wir brauchen uns mit einer solchen Leistung nicht zu verstecken. Der Ausfall von Lukas Kipp war nicht zu kompensieren. Von unserer rechten Angriffs-Seite kam zu wenig, obwohl Sandro Krüger dort ein gutes Spiel gemacht hat. Mit unserer Leistung bin ich zufrieden, mit dem Ergebnis nicht. Insgesamt sind wir mit Griedel auf einem guten Weg.

Martin Peschke, TV Petterweil:

Ich bin total happy. In der 1. Halbzeit hatten wir eine fulminante Endphase. Lennart Kusan war der Mann der ersten Halbzeit.  Enttäuscht bin ich über meine Abwehr, die als Einheit nicht vorhanden war. Wir haben zwar die direkten Zweikämpfe angenommen, uns in der Kleingruppe aber ausspielen lassen, obwohl wir auf die gegnerischen Aktionen gut vorbereitet waren. Aber was soll’s, wir haben heute endlich diesen Griedeler Bock umgestoßen. Ich bin stolz darauf, dass wir sieben Minuten vor dem Ende nach einem 0:6 Lauf und  einem Zwei-Tore-Rückstand zurückgekommen sind. Die Moral ist intakt. Markus Ahlborn hat nach seiner Einwechslung mit tollen Paraden zum Sieg beigetragen.