MJA: Oberligaqualifikation in Schlitz
07.05.2012Griedel/Oppershofen scheitert in der Qualifikation zur Oberliga
08.05.2012Von links vorne: Gianna Görlach, Katarina Dietz, Lena Wawrzinek, Patricia Horst, Jasmin Scheffer, Nina Hölzemann
Von links hinten: Burkhard Dilges, Julia Hachenburger, Carsten Grotegut, Mona Krausgrill, Finja Christiansen, Annabell Hofmann, Madeléne Dietz, Nina Luh, Elena Schneider, Marianne Görlach, Jessica Ohrisch, Stefanie Dobitz, Andreas Pfaff, Sina Pachner
Die 1. Damenmannschaft  des TSV Griedel gewann am vergangenen Samstag das Spitzenspiel der Bezirksliga A gegen den direkten Verfolger TSV Kleinlinden und sicherte sich verdient die Meisterschaft und somit den Aufstieg in die Bezirksoberliga.
Aus Griedeler Sicht standen die Vorzeichen für dieses Spiel nicht gerade günstig, denn im letzten Training vor dem Entscheidungsspiel verletzten sich Elena Schneider am rechten Daumen ihrer Wurfhand (Diagnose Kapselriss ) und Mona Krausgrill an der rechten Schulter. Julia Hachenburger, die schon seit mehreren Wochen mit einer Verletzung ihres Wurfarmes gehandicapt ist, konnte nur kurzzeitig eingesetzt werden und beschränkte sich vorwiegend auf ihre Aufgabe, die Siebenmeter zu werfen, dies machte Sie hervorragend, alle Strafwürfe wurden verwandelt. Hinzu kam, dass Madeléne Dietz in dieser Woche beruflich bedingt nicht trainieren konnte.
Mit gemischten Gefühlen ging der TSV Griedel in die Partie, denn man wusste, was man gegen die cleveren Kleinlindener Damen zu erwarten hatte.  Die bittere Erfahrung aus dem Hinspiel saß noch tief, war es doch die einzige Griedeler Niederlage in dieser Saison. Damals gelang es Kleinlinden, eine 3-Tore-Führung von Griedel ab der  52. Spielminute noch zu drehen. Kleinlinden brachte Griedel damals mit ihrer offensiven und aggressiven Abwehr in den letzten Minuten total aus dem Konzept und ging als Sieger vom Platz. Â
Erst kurz vor Spielbeginn gab Elena Schneider grünes Licht für ihren Einsatz, Griedels Verantwortliche entschieden Patricia Horst und Annabell Hofmann nicht auf dem Spielberichtsbogen zu vermerken, um kurzfristig reagieren zu können.
Bis in die Haarspitzen motiviert und optimal eingestellt gingen die Griedelerinnen in ihr wichtigstes Spiel der Saison. Jessica Ohrisch eröffnete den Torreigen zum 1:0 mit einem Geschoss in den Winkel. Nach dem Ausgleich ging in den nächsten Minuten in der Butzbacher Sporthalle vor mehr als 200 Zuschauern so richtig die Post ab. Madeléne Dietz mit 2 Treffern und Julia Hachenburger mit Siebenmeter Nr. 1 sorgten für die erste Führung. Kleinlinden hingegen vergab schon eine freie Chance sowie einen Siebenmeter an die überragende Griedeler Torfrau Jasmin Scheffer, die immer wieder von ihrer Torfrau-Kollegin Nina Hölzemann angefeuert wurde. Aus dem 4:1- Rückstand schaffte Kleinlinden binnen vier Minuten den Ausgleich zum  4:4, Griedel agierte nicht aggressiv genug in der Abwehr. Hier wurde direkt umgestellt und mit Katarina Dietz, die jetzt etwas offensiver gegen Lindens  beste Schützin Simona Laurito deckte, erzielte Griedel den gewünschten Erfolg. Mit zwei Tempogegenstößen durch Steffi Dobitz und einem Kreistor von Katarina Dietz setzte man sich wieder auf  7:5 ab. Ein platzierter Wurf direkt unter die Latte von Mona Krausgrill brachte das Team von Trainer Burkhard Dilges, Frauenwart und Betreuer Carsten Grotegut und Torwarttrainer Andreas Paff zum 8:5 weiter voran. Madeléne Dietz, die jetzt Verantwortung übernahm, setzte sich mit zwei weiteren Treffern zum ersten 4-Tore-Vorsprung durch.  Was eine gute Abwehr in Verbindung mit einer noch besseren Torfrau ausmachte, sollte jetzt  Kleinlinden zu spüren bekommen. War die Abwehr einmal ausgespielt, zeichnete sich jetzt Jasmin Scheffer im Tor aus. Bis zu diesem Zeitpunkt hielt die Torfrau drei Siebenmeter und sieben sogenannte 100% Torchancen von außen. Kleinlinden reagierte und legte die grüne Karte. Nach der  Auszeit von Trainer Thomas Schäfer kam Kleinlinden  durch einen 1:4 Lauf bedrohlich nahe zum 11:10 heran, doch hier konterten direkt die Griedeler Geschwister Dietz. Durch Katarina vom Kreis und Madeléne mit einem direkt verwandeltem Freiwurf unmittelbar vor dem Pausenpfiff gingen die Damen des TSV mit 13:10 in die Halbzeit.
Im zweiten Durchgang setzte sich Gianna Görlach mit einer feinen Einzelleistung auf Rechtsaußen durch und konnte nur noch durch ein siebenmeterreifes Foul gebremst werden, Julia Hachenburger netzte den Strafwurf gewohnt sicher zum  14:11 ein. Jetzt kam die stärkste Phase der Damen des TSV: Drei Treffer durch Elena Schneider aus dem Rückraum , Lena Wawrzinek von Linksaußen und Nina Luh per Tempogegenstoß ließen der Torfrau aus Kleinlinden keine Chance und man baute den Vorsprung auf 17:13 weiter aus. Motiviert und angefeuert von den begeisterten Griedeler Fans lief es auf deren Seite weiter erfolgreich, ab der 44. Spielminute setzte sich Griedels  rechte Angriffsseite so richtig in Szene: Mit feiner Einzelleistung setzte Nina Luh die auf Rechtsaußen immer stärker werfende Steffie Dobitz ein und diese verwandelte zwei weitere Bälle zum 19:16. Jetzt narrte Nina Luh ihre Abwehrspielerin, täuschte ein Anspiel nach außen an und erhöhte dann selbst zum 20:17 Spielstand.
Da war sie wieder: die gefürchtete 52. Spielminute und Griedel führte wie bereits im Hinspiel mit drei Toren. Der Gästetrainer nahm eine Auszeit und Kleinlinden spielte jetzt wieder mit auffallend offener Abwehr und versuchte Griedel  aus dem Rhythmus zu bringen.
Doch jetzt bewährten sich die Worte des Griedeler Coachs Burkhard Dilges, der seinen Mädels schon seit zwei Wochen im Training predigte: „ Mädels, Ruhe bewahren und laufen ohne Ball“. Wiederum die rechte Seite im Angriff setzte Akzente. Marianne Görlach, die ihre Schnelligkeit auf links ausnützte, lief ohne Ball im Rücken der Abwehr ein und verwandelte nach Klasse-Anspiel von Nina Luh zum 21:18. Das Gleiche wiederholte sich, nur jetzt nutzte Madeléne Dietz den freien Raum, den Marianne Görlach ihr vorbereitete. Madeléne Dietz gelang somit ihr siebter und achter Tagestreffer zum 22:19 bzw. 23:19. Beim 58:15 Stand der Hallenuhr nahm Griedel noch eine Auszeit mit der Devise, Ruhe zu bewahren, lange zu spielen und immer die 1:1 Situation zu suchen. Als der mit einer hervorragenden Leistung aufwartende Schiedsrichter Andreas Laudt ( Aussage beider Trainer nach dem Spiel ) den letzten Siebenmeter für Griedel anpfiff und dieser  durch Julia Hachenburger zum 24:19 Endstand verwandelt wurde, feierten die Damen bereits den verdienten und  umjubelten Sieg mit einem kräftigen  SAWOLL ! MEISTER !!!
An dieser Stelle bedankt sich das Griedeler Team für die gelungene Überraschung seitens der Zuschauer und freut sich natürlich auf ebenso tatkräftige Unterstützung in der neuen Saison.
TSV Griedel:
Im Tor: Jasmin Scheffer, Nina Hölzemann
Elena Schneider  (1), Lena Wawrzinek (1), Julia Hachenburger (3/3), Nina Luh (2), Jessica Ohrisch (1), Gianna Görlach, Mona Krausgrill (2), Patricia Horst, Katarina Dietz (2), Annabell Hofmann, Marianne Görlach (1), Madeléne Dietz (8), Stefanie Dobitz (3)
Stimmen zum Spiel:
Burkhard Dilges, Trainer TSV Griedel:
Die Mädels haben sich heute an die taktischen Vorgaben gehalten. Wir haben als Mannschaft gut funktioniert. Trotz anfänglicher Nervosität haben wir uns nicht aus der Ruhe bringen lassen und das Spiel verdient gewonnen. Natürlich freuen wir uns auch, dass erstmalig mehr als 300 Zuschauer den Weg zu einem Griedeler Damenspiel in die Butzbacher Sporthalle gefunden haben.
Ich denke, es war ein sehr attraktives und faires A-Klassen-Spiel. Ein Lob geht an Schiedsrichter Andreas Laudt.
Carsten Grotegut, Frauenwart TSV Griedel:
Aufgrund des großen, aber sehr ausgeglichen besetzten Kaders der Damenmannschaft, war ich schon vor Beginn der Runde vom Spitzenplatz in der A-Liga überzeugt. Nachdem dann in der Rückrunde mit den 2 langzeitverletzten Mona Krausgrill und Nina Luh sowie der für mehrere Monate in den USA weilenden Steffie Dobitz noch 3 wichtige Säulen wieder zur Mannschaft stießen, konnten die Mädels eigentlich nur noch an den eigenen Nerven scheitern. Gerade hier setzte der engagierte Trainer Burkhard Dilges in den vergangenen Wochen den Hebel an, so dass die Mannschaft im letzten Spiel auch in schwierigen Situationen ruhig blieb. – Ein Lob an das gesamte Team!
 Tobias Weyrauch, Bezirkvorsitzender Handballbezirk Gießen:
In einem sehr guten Spiel der Bezirksliga A zeigte Griedel eine homogenere Mannschaftsleistung. Das Torhüterduell ging eindeutig an die Heimmannschaft. Ein faires Endspiel, das durch eine gute  Schiedsrichterleistung von Andreas Laudt geleitet wurde!