Floorball Griedel scheidet nach großem Kampf im Pokal aus

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Floorball Griedel scheidet nach großem Kampf im Pokal aus

Am Sonntag hatten die Herren von Floorball Griedel in der 2. Runde des Floorball Deutschand Pokals das Erstligateam der DJK Holzbüttgen zu Gast. In einem packenden und spannenden Spiel setzte sich der zwei Klassen höher spielende Gast erst in der letzten Minute der Sudden-Death-Verlängerung mit 6:7 (4:1/0:5/2:0/0:1) durch. Über weite Strecken des Spiels war der Klassenunterschied dabei nicht erkennbar.

Die Pokal-Losfee hatte den Mittelhessen in der ersten Runde des Pokals ein Freilos beschert. Dafür setzte es dann gleich für Runde 2 mit einem Erstligisten den ganz dicken Brocken. Die DJK Holzbüttgen hatte in der vergangenen Saison erstmals den Aufstieg in die 1. Bundesliga geschafft. Entsprechend gespannt waren die Griedeler auf das Pokalspiel. Auch gegen den zwei Klassen höher spielenden Gegner wollte man sich „ordentlich verkaufen“ und keinesfalls „abschiessen“ lassen.

Coach Olof Dandanelle hatte vor wenigen Wochen die Gegner vor Ort am Niederrhein bei einem Bundesligaspiel beobachtet und konnte seine Mannschaft so sehr gut auf die Aufgabe vorbereiten.

Von Beginn an versteckte sich Griedel nicht, sondern nahm den Kampf „David gegen Goliath“ an. Moritz Wirth erzielte schnell die 1:0 Führung (5. Minute, Vorlage: Rikard Blomberg) und Oliver Brücher legte kurz darauf das 2:0 nach (6., Vorlage: Joschka Brücher). Holzbüttgen konterte mit dem Anschluss zum 2:1 (7.), doch erneut Oliver Brücher besorgte das 3:1 (9., Vorlage: Dominik Puth). Einen Strafschuss nach einem Schutzraumvergehen der Gäste vor dem eigenen Tor konnte Griedel nicht nutzen. Doch spätestens jetzt war wohl auch den Gästen klar, dass dieses Pokalspiel nicht im Vorbeigehen zu gewinnen sein würde. Die Angriffe der Holzbüttgener wurden nun energischer, doch die Griedeler Abwehr löste alle Aufgaben fast immer souverän. Kurz vor der ersten Pause erhöhte Kapitän Ole Ruppel auf 4:1 (19., Vorlage: Moritz Wirth).

Den Hausherren war klar, dass die Gäste im zweiten Drittel ein anderes Gesicht zeigen würden um ihrer Favoritenrolle gerecht zu werden. Das bewahrheitete sich dann auch gleich vom Bully zum zweiten Drittel. Ohne, dass ein Hesse den Ball an den Schläger bekam, schlug der Ball nach wenigen Sekunden zum 4:2 im Netz ein. Und als knapp drei Minuten im zweiten Drittel gespielt waren, hatte der Erstligist den Spielstand zum 4:4 ausgeglichen. In der 27. Minute gingen die Gäste zum ersten Mal in Führung zum 4:5. Griedel fing sich aber nach dieser Druckphase, fand defensiv wieder die Zuordnung und in die Zweikämpfe. Offensiv fehlte manchmal ein bisschen Glück zum Ausgleich. Die Chance zum Ausgleich ergab sich in der 31. Minute, als die Gäste für zwei Minuten in Unterzahl spielen mussten. Allerdings landete ein Griedeler Pass in der Kelle eines Holzbüttgeners, die den Konter in Unterzahl mustergültig zum 4:6 ausspielten.

Ein solches Gegentor in dieser schwierigen Phase des Spiels hätte den Mittelhessen früher wohl den Stecker gezogen, doch die Mannschaft zeigte in der Folge eindrucksvoll, dass sie deutlich gereift ist. Zwar gelang der Anschluss im zweiten Drittel nicht mehr, aber auch Holzbüttgen konnte sich nicht weiter absetzen.

Trotz des mit 0:5 verlorenen Drittels war die Stimmung in der Kabine keineswegs niedergeschlagen. Dass dazu auch kein Grund bestand, zeigte das letzte Drittel. Wenige Minuten nach Wiederanpfiff setzte sich Christoph Mais an der Außenbande im Zweikampf durch und erzielte den 5:6 Anschluss (43.). Die Partie wurde nun etwas ruppiger. Die Gäste setzten alles daran die Partie gegen den vermeintlich „Kleinen“ zu entscheiden. Eine Unterzahl überstand Griedel jedoch unbeschadet und kurz darauf erzielte Oliver Brücher mit seinem dritten Treffer den umjubelten 6:6 Ausgleich in Überzahl (55., Vorlage: Philipp Brücher). In den letzten Sekunden warf Holzbüttgen nochmal alles nach vorne, doch die Abwehr der Hausherren hielt stand. Bis Rikard Blomberg nach einem Stockschlag 8 Sekunden vor Ende der regulären Spielzeit für zwei Minuten vom Feld musste.

Die maximal 10-minütige Sudden-Death-Verlängerung begann daher für Griedel mit fast zwei Minuten in Unterzahl. Die Mannschaft kämpfte aufopferungsvoll und die Spieler warfen sich in die Schüsse der Gäste, bis die Unterzahl ohne Gegentor überstanden war. Beide Teams spielten nun mit offenem Visier und es gab Chancen auf beiden Seiten. In der nun hitzigen Pokalatmosphäre musste in der 6. Minute der Verlängerung jeweils ein Spieler der Griedeler und Holzbüttgener vom Feld. Auch die zwei Minuten im 4-gegen-4 brachten zwar Torchancen auf beiden Seiten, aber nicht den spielentscheidenden Treffer.

Als beide Teams gerade wieder vollständig waren, unterlief den Hausherren ein Wechselfehler, der mit einer erneuten Zweiminuten-Strafe geahndet wurde. Es waren noch exakt zwei Minuten in der Verlängerung zu spielen, die Griedel nun noch ohne Gegentor in Unterzahl überstehen müsste, um sich ins Penalty-Schiessen zu retten.

Doch nun nutzten die Gäste ihre Chance und erzielten nach genau neun Minuten in der Verlägerung den entscheidenden Treffer zum 6:7 (70.).

Im ersten Moment war den Griedeler Herren natürlich ihre Enttäuschung über das so knapp verlorene Spiel anzumerken. Langsam wich die Enttäuschung aber der Erkenntnis, dass man einem zwei Klassen höher spielenden Gegner alles abverlangt hatte und an diesem Tag jeder Spieler seine beste Leistung abgerufen hatte. Auch der anerkennende Applaus der Zuschauer zeigte, dass die Leistung sehr gut einzuordnen war.

Am kommenden Wochenende heisst es nun schnell wieder den Fokus auf die Pflichtaufgaben in der Regionalliga zu legen. Am Samstag trifft Floorball Griedel in Frankfurt auf die TSG Erlensee, und tags darauf am Sonntag in Gießen auf die Espenau Rangers.

Für Floorball Griedel spielten gegen DJK Holzbüttgen:

Tor: Martin Unger (0 Vorlagen/0 Strafminuten), Syamim Imran Bin Ismael (0/0)

Feld: Erik Scharf (0 Tore/ 0 Vorlagen/ 0 Strafminuten), Jonas Mader (0/0/0), Jani Matilainen (0/0/0), [C] Ole Ruppel (1/0/0), Rikard Blomberg (0/1/2), Christoph Mais (1/0/0), Dominik Puth (0/1/4), Ahmadi Nurali (0/0/0), Moritz Wirth (1/1/0), Markus Flatscher (0/0/0), Fabian Brücher (0/0/0), Philipp Brücher (0/1/0), Tom Karppinen (0/0/0), Oliver Brücher (3/0/0), Joschka Brücher (0/1/2)