Junges Griedeler U17-Team gewinnt hart umkämpften Krimi in Espenau

TSV Griedel siegt verdient in der Oberliga gegen den TV Idstein
07.12.2025
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Junges Griedeler U17-Team gewinnt hart umkämpften Krimi in Espenau

Mit einem Rumpfkader aus gerade einmal zwei „echten“ U17-Spielern und sonst ausschließlich U15-Akteuren hat Floorball Griedel in der efloorball.de-Hessenliga U17 Kleinfeld ein Ausrufezeichen gesetzt. Die Mannschaft siegte auswärts bei den Espenau Rangers mit 7:5 (5:3, 2:2) und holte sich damit einen hart erkämpften Erfolg in der Sporthalle an der Goethestraße in Espenau-Hohenkirchen. Besonders bemerkenswert: Beide etatmäßigen Trainer waren krankheitsbedingt ausgefallen, an der Bande stand Torwarttrainer Maik Roessler, der das junge Team sehr ruhig und sachlich durch die Partie führte.

„Wir wussten schon vor dem Bully, dass das heute ein echtes Brett wird“, begann Interimscoach Maik Roessler, der die kranken U17-Trainer ersetzte. „Sechs U15-Jungs, nur zwei echte U17-Spieler – das ist normalerweise ein Setup, bei dem man im Hockey sagen würde: Wir gehen mit einer halben Nachwuchsreihe ins Powerplay. Aber genau diese Mischung hat sich heute unfassbar gut verkauft.“

Von Nervosität war zu Beginn kaum etwas zu spüren. Griedel erwischte einen Traumstart: Bereits nach gut drei Minuten traf Kapitän Jonas Halbe zum 0:1, nur Sekunden später legte Yorrick Rau das 0:2 nach – vorbereitet von Halbe, der damit früh seine Doppelfunktion als Torschütze und Spielmacher unterstrich. Espenau schien kurz geschockt, fand dann aber ins Spiel zurück. Erst verkürzte Paul Fuhrmann auf 1:2, wenig später sorgte Gleb Ginz sogar für den 2:2-Ausgleich.

In dieser Phase entwickelte sich ein offener Schlagabtausch, in dem sich Griedels junger Goalie Leopold Dechert mehrfach auszeichnen konnte. Immer wieder parierte er Schüsse der Rangers und gab seiner Vorderleute die nötige Sicherheit. Offensiv übernahm dann erneut Jonas Halbe das Kommando: Mit zwei weiteren Treffern, darunter einem satten Abschluss nach Zuspiel von Tim Nern, stellte der Kapitän auf 2:4. Zwar kam Espenau durch Fuhrmann noch einmal auf 3:4 heran, doch kurz vor der Pause war Rau erneut zur Stelle und drückte eine Vorlage von Nern zum 3:5 über die Linie.

Kurz zuvor hatte Rau bereits eine Zwei-Minuten-Strafe wegen Stockschlags abgesessen – eine knifflige Unterzahlsituation, in der Griedel mit großem Einsatz verteidigte. Spieler wie Maximilian Fritschle, Luca Rößler, Vincent Montagna und Jaxon Richter arbeiteten aufmerksam in den Zweikämpfen, liefen Passwege zu und hielten die Schüsse der Gastgeber vom eigenen Tor fern. Dass Griedel mit einer Zwei-Tore-Führung in die Pause ging, war auch dieser disziplinierten Defensivarbeit geschuldet.

Der zweite Abschnitt begann jedoch mit einem Paukenschlag gegen Griedel: Schon nach zehn Sekunden traf Espenaus Kapitän Felix Ahlemeyer zum 4:5. Die Halle war sofort da, der Druck der Rangers nahm deutlich zu. Eine weitere Strafe gegen Ahlemeyer brachte zwar kurz Luft, doch Espenau blieb dran und belohnte sich: Aaron Geweniger glich nach guter Vorarbeit von Ahlemeyer zum 5:5 aus. Das Spiel war nun völlig offen – ein echter Hockey-Krimi im Kleinfeldformat.

In dieser entscheidenden Phase zeigte sich die Reife der jungen Griedeler Mannschaft. Anstatt nervös zu werden, spielte das Team weiter strukturiert nach vorne. Rund anderthalb Minuten nach dem Ausgleich fasste sich Yorrick Rau ein Herz: Nach einem gewonnenen Zweikampf im Mittelfeld setzte er zum energischen Vorstoß an und vollendete eiskalt zum 5:6. Espenau warf in der Schlussphase noch einmal alles nach vorne, doch Griedel lauerte nun auf Konter. Knapp drei Minuten vor Ende setzte Rau den vielleicht wichtigsten Nadelstich des Tages, als er erneut traf und mit seinem vierten Tor des Spiels auf 5:7 stellte.

Ganz ruhig wurde es aber auch danach nicht mehr. Kurz vor der Schlusssirene handelte sich Jaxon Richter noch eine Zwei-Minuten-Strafe wegen Stockschlags ein, sodass Griedel die Partie in Unterzahl zu Ende spielen musste. Mit viel Einsatz, aktiver Kelle und einem aufmerksamen Dechert im Tor brachte das Team den Vorsprung jedoch über die Zeit. Die 53 Zuschauer sahen eine intensive, aber insgesamt faire Begegnung, die vom Schiedsrichtergespann Gerrit Gries und Fabian Rohde souverän geleitet wurde.

Aus Griedeler Sicht ragten insbesondere Yorrick Rau mit vier Treffern und Kapitän Jonas Halbe mit drei Toren und einer Vorlage heraus. Tim Nern glänzte als ruhiger Aufbauspieler mit zwei wichtigen Assists, während der Rest der Mannschaft – Fritschle, Rößler, Montagna und Richter – viele unsichtbare, aber entscheidende Meter machte. Zusammen mit Torhüter Dechert und der Unterstützung von der Bande durch Torwarttrainer Maik Roessler bewies dieses extrem junge Team eindrucksvoll, dass Floorball als schnelle Hockeysportart auch mit viel Herz, Mut und mannschaftlicher Geschlossenheit entschieden werden kann.

Für den TSV spielten im Tor Dechert sowie Halbe (3Tore, 1 Vorlage, 0 Strafzeiten), Fritschle (0, 0, 0), Richter (0, 0, 1), Nern (0, 2, 0), Rau (4, 0, 1), Rößler (0, 0, 0), Montagna (0, 0, 0)

 

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