Uwe Bonn vom TSV Griedel war der Matchwinner im Pokalkrimi gegen die HSG Wettenberg

TSV Griedel erwartet im Viertelfinale um den SWG-HandballCup die HSG Wettenberg
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Uwe Bonn vom TSV Griedel war der Matchwinner im Pokalkrimi gegen die HSG Wettenberg

Am Freitagabend fand in der Butzbacher Sporthalle ein denkwürdiges Spiel statt, das die Zuschauer und die Spieler so schnell nicht vergessen werden. Ein Handballspiel dauert normal 2×30 Minuten, aber am Freitagabend war alles anders. Das Spiel dauerte 80 Minuten und anschließend gab es als Zugabe noch ein Siebenmeterwerfen. Wie heißt es so schön: „Der Pokal hat seine eigenen Gesetze“. Der TSV Griedel aus der Bezirksoberliga traf im Viertelfinale um den SWG HandballCup auf die HSG Wettenberg aus der Landesliga. Nach einem Pokalkrimi sorgte der TSV Griedel für eine Pokalüberraschung und siegte nach zweimal Verlängerung über 2×5 Minuten mit anschließendem Siebenmeterwerfen mit 36:35 (13:14), (25:25), (25:26), (28:28), (30:30), (33:33) Toren.

Die Freude nach dem Uwe Bonn den entscheidenden Siebenmeter gehalten hat, war grenzenlos, stehend von links: Uwe Horst, Holger Weisel, Timm Weiß, Dirk Boller, Jürgen Weiß, Christopher Kopf, Sören Asboe, Artan Nuradini, Jan Leister, Artis Jansons, Moritz Bambey, Daniel Müller, Marcus Heller, Andreas Fay, Andreas Pfaff und Burkhard Strasheim

 

Nach über zwei Stunden mit vielen Emotionen und großem Kampfgeist konnte sich Griedel gegen den Favoriten durchsetzen. Matchwinner in einem hoch dramatischen Spiel war Uwe Bonn, der im Siebenmeterwerfen drei von fünf Siebenmetern hielt und von seinen Mannschaftskameraden begeistert gefeiert wurde.

Trainer Michael Zehner musste auf Björn Scheurich (Studium) und kurzfristig auf Spielmacher Daniel Müller (Erkältung) verzichten, dafür meldete sich Moritz Bambey wieder fit und machte ein starkes Spiel in der 5:1 Abwehr auf der vorgezogenen Position.

Goalgetter Andreas Fay erzielte für Griedel das 1:0. Mit drei Toren in Folge ging Wettenberg mit 3:1 in Führung, das Spiel schien seinen normalen Verlauf zu nehmen, aber an diesem Abend war nichts normal. Andreas Fay verwandelte drei Siebenmeter in Folge sicher und brachte damit den TSV Griedel mit 4:3 nach vorne. Nach dem Ausgleich nach 12 Minuten setze sich Timm Weiß durch und erzielte das 5:4 für Griedel. Mit einem weiteren Dreierpack ging Wettenberg wieder mit 7:5 in Führung. Artis Jansons und Artan Nuradini glichen zum 7:7 aus und Andreas Fay war zum 8:7 erfolgreich. Nach 18 Spielminuten stand es 8:8 unentschieden. Andreas Fay traf vom Siebenmeterpunkt zum 9:9. Wettenberg legte zum 11:9 vor. Mit zwei Toren hielt Artan Nuradini beim 12:11 für Wettenberg den Anschluss. Timm Weiß traf zum 12:13 aus Griedeler Sicht und Artan Nuradini erzielte mit einem Kracher in den Winkel den 13:13 Ausgleich. Wettenberg gelang noch ein Treffer vor der Pause zum 14:13.

Nach der Halbzeit traf Wettenberg zum 15:13, aber Griedel lies sich an diesem Tag nicht abschütteln. Artis Jansons und Andreas Fay mit einem Siebenmeter glichen zum 15:15 aus. Timm Weiß brachte seine Farben wieder mit 17:16 in Führung. Sören Asboe, der Spielmacher Daniel Müller hervorragend vertrat, war zum 17:16 erfolgreich. Mit zwei Toren war Wettenberg beim 18:17 wieder vorne. Dirk Boller erzielte von Rechtsaußen den 18:18 Ausgleich. In den nächsten Minuten konnte sich Wettenberg zum ersten Mal im Spiel beim 21:18 auf drei Tore absetzen. Andreas Fay traf mit Siebenmeter zum 21:19. Nach 45 Spielminuten führte Wettenberg mit 22:19 und nach dem 23:19 schien eine Vorentscheidung gefallen. Sören Asboe markierte das 23:20, aber Wettenberg stellte beim 24:20 den alten Abstand wieder her. Griedel kämpfte sich zurück ins Spiel. Andreas Fay mit einem Siebenmeter und Marcus Heller mit einem Tempogegenstoß verkürzten auf 24:22. Beim 24:23 durch Andreas Fay war der TSV Griedel wieder dran. Nach dem 25:23 nach 58 Spielminuten nahm Trainer Michael Zehner eine Auszeit und gab die Marschrichtung für die letzten zwei Minuten vor. Holger Weisel und Artis Jansons schafften noch den viel umjubelten Ausgleich zum 25:25 in der regulären Spielzeit.

Es gab 2×5 Minuten Verlängerung. In der ersten Halbzeit der Verlängerung fiel nur ein Tor für Wettenberg zum 26:25. In den zweiten fünf Minuten glich Sören Asboe zum 26:26 aus. Wettenberg legte wieder zum 28:26 vor. Sollte Griedel noch einmal die Kraft haben, wieder auszugleichen? Andreas Fay verkürzte mit einem Siebenmeter auf 28:27, aber Wettenberg war im Ballbesitz. Andreas Pfaff hielt den Wurf aus dem Wettenberger Rückraum. Der Wettenberger Spieler Kneissl versuchte mit Ballhalten und anschließenden wegwerfen des Balles in Richtung Zuschauer die Uhr herunter laufen zu lassen. Die Schiedsrichter bestraften diese Aktion mit einer roten Karte und ließen noch sieben Sekunden spielen. Trainer Michael Zehner beorderte Torwart Uwe Bonn in den Angriff an den Kreis um Überzahl zu erzeugen. Der Freiwurf für Griedel, 15m vor dem Griedeler Tor wurde von Sören Asboe ausgeführt. Nach Zuspiel an Timm Weiß und dem Einlaufen von Artis Jansons war Dirk Boller auf Rechtsaußen frei. Das Anspiel von Timm Weiß passte und Dirk Boller traf zum viel umjubelten 28:28 Ausgleich in letzter Sekunde. Die Butzbacher Sporthalle stand Kopf und die Zuschauer hielt es nicht mehr auf den Rängen.

Nach 70 Spielminuten immer noch keine Entscheidung, es gab noch einmal 2×5 Minuten Verlängerung. Wettenberg hatte wieder den psychologischen Vorteil und ging mit 30:28 in Führung, aber Griedel hatte an diesem Tag den größeren Willen. Andreas Fay brachte auch seinen siebten Siebenmeter sicher zum 30:29 im Wettenberger Tor unter und in der 75. Spielminute erzielte Timm Weiß das 30:30. In den zweiten fünf Minuten der zweiten Verlängerung legte Wettenberg immer ein Tor vor und Griedel glich aus. Andreas Fay zum 31:31 und auch beim 32:32 überwand Andreas Fay den starken Martin Risse im Wettenberger Tor. Nach dem 33:32 von Wettenberg übernahm Andreas Fay Verantwortung und verwandelte seinen neunten Siebenmeter zum 33:33 nach 80 Spielminuten.

Auch nach der zweiten Verlängerung gab es immer noch keinen Sieger. Die Entscheidung musste im Siebenmeterwerfen fallen. Auf Griedeler Seite traten an, Andreas Fay, Holger Weisel, Artan Nuradini, Christopher Kopf und Timm Weiß. Die Griedeler Mannschaft stellte sich Arm in Arm an die Mittellinie. Der erste Schütze von Wettenberg scheiterte an Uwe Bonn, die Sporthalle stand Kopf. Andreas Fay, der schon neun Siebenmeter in der Spielzeit  verwandelt hatte, zeigte keine Nerven, und überwand Martin Risse auch bei seinem zehnten Siebenmeter sicher, eine starke Leistung. Auf Wettenberger Seite trafen nun Kaufmann und Puhl, für Griedel waren Holger Weisel und Artan Nuradini erfolgreich. Die Spannung in der Sporthalle kannte keine Grenzen mehr, jeder war in einem Wechselbad der Gefühle. Die Griedeler Zuschauer feuerten Uwe Bonn mit Sprechchören an. Der vierte Schütze von Wettenberg konnte Uwe Bonn nicht überwinden, die Emotionen in der Sporthalle kochten über. Christopher Kopf konnte den Sack zu machen, scheiterte aber am starken Martin Risse. Wettenberg musste nun den fünften Siebenmeter verwandeln um im Spiel zu bleiben. Es kam zu einem Torhüterduell. Uwe Bonn und Martin Risse hatten dem Spiel ihren Stempel aufgedrückt. Martin Risse scheiterte ebenfalls an Uwe Bonn und die Begeisterung in der Sporthalle war grenzenlos.

Schluss, Ende, Aus, alle Spieler stürmten zu Uwe Bonn im Tor, der von einer Menschentraube begraben wurde. Die Zuschauer feierten beide Mannschaften für die tolle Leistung an diesem Freitagabend. Der TSV Griedel hatte dank Matchwinner Uwe Bonn das glücklichere Ende für sich. Die Griedeler Mannschaft hatte aber in diesem Spiel den größeren Siegeswillen und bot dem Landesligisten über 80 Spielminuten in jeder Phase Paroli. Es war, wie schon in den letzten Spielen, ein Erfolg der Mannschaft. Jeder Spieler trug seinen Teil zum Sieg bei und wie sagte Artis Jansons: „Ich spiele schon lange Handball, aber so etwas habe ich noch nicht erlebt“. Mit diesem Sieg hat die Mannschaft das „Final Four“ um den SWG HandballCup erreicht. Nach den Feierlichkeiten in der Sporthalle ging es in das Vereinslokal „Zur Friedenslinde“ nach Griedel, aber damit noch nicht genug, die Mannschaft um Uwe Bonn und Andreas Fay wurde auch noch auf der Faschings-Disco im Griedeler Bürgerhaus gesehen.

TSV Griedel: Uwe Bonn und Andreas Pfaff im Tor, Artis Jansons (3), Dirk Boller (2), Holger Weisel (1), Andreas Fay (15/9), Marcus Heller (1), Christopher Kopf, Timm Weiß (4), Moritz Bambey, Sören Asboe (3), Jan Leister und Artan Nuradini (4)

HSG Wettenberg: Martin Risse und Matthias Worms im Tor, Thomas Weber (4), Moritz Leib (1), Andre Biedenkapp (4), Sascha Puhl (4), Dennis Stephan (2), Timo Stephan, Simon Wingefeld, Christian Kaufmann (8/6), Tobias Henkel (8), Thilo Otto und Sebastian Kneissl (2).

Im Stenogramm: Thomas Benz und Eckhard Pfaff (HSG Nordeck-Winnen/Allendorf/Londorf); Zeitstrafen: 10:22 Minuten; TSV Griedel: Jansons, Boller, Nuradini, Bambey, Heller; HSG Wettenberg: Weber, Biedenkapp/drei, Puhl/Zwei, Otto/zwei, Kneissl/drei; rote Karte: HSG Wettenberg: Biedenkapp 34.38 Min. 3×2 Min., Kneissl 69.53 Min. 3×2 Min..; Siebenmeter: 9/9 – 7/6; Zuschauer: 200